Die kurdische Aktivistin und Kurdischlehrerin Zara Mohammadi hat sich zum Antritt ihrer Haftstrafe zum Gericht in Sanandaj begeben. Die junge Aktivistin wurde von der Justiz der Islamischen Republik Iran zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
Laut der Meldung, die die Menschenrechtsorganisation Hengaw erreicht hat, musste die kurdische Aktivistin Zara Mohammadi am 8. Januar 2022 ihre fünfjährige Haftstrafe im Frauengefängnis in Sanandaj, Provinz Kurdistan, antreten.
Zara Mohammadi, Vorstandsmitglied der kurdischen NGO Nojin und ehrenamtliche Kurdischlehrerin, wurde am 23. Mai 2019 von Kräften des Ettelaats (Iranischer Geheimdienst) in ihrer Heimatstadt Sanandaj festgenommen. Der Ettelaat warf der jungen Frau die Zusammenarbeit mit einer kurdischen oppositionellen Partei vor. Zur gleichen Zeit wurden Rebwar Minberi und Idris Minberi, zwei weitere Mitglieder der NGO Nojin, festgenommen.
Die 28 jährige Aktivistin und Leiterin der NGO Nojin setzt sich seit sieben Jahren in der Provinz Kurdistan für zivile, soziale und kulturelle Rechte der Kurden ein. Die junge Frau gibt zudem seit zehn Jahren in Sanandaj und in den umliegenden Dörfern der Stadt ehrenamtlich Kurdischunterricht.
Am 2. Dezember 2019, ein halbes Jahr nach der Inhaftierung, wurde Zara Mohammadi gegen eine Kaution in Höhe von 700 Millionen Toman bis zu ihrem gerichtlichen Prozess freigelassen. Am 14. Juli wurde Zara Mohammadi über ihren Rechtsanwalt Dr. Abdullahi darüber in Kenntnis gesetzt, dass das Revolutionsgericht in Sanandaj sie mit dem Vorwurf der Gründung einer „staatsfeindlichen Gruppierung“ zu zehn Jahren Haft verurteilt hat. Bis auf die kurdische NGO Nojin, an deren Gründung Zara Mohammadi beteiligt war und in der sie als Leiterin aktiv war, gibt es jedoch keine weiteren Organisationen, die mit Zara Mohammadi in Verbindung gebracht werden können.
Im Oktober 2020 überprüfte das Berufungsgericht in Sanandaj unter Vorsitz des Richters Mustafa Tayari die zehnjährige Haftstrafe für Zara Mohammadi und setzte diese auf fünf Jahre herab.
Zara Mohammadi wurde während ihrer Inhaftierung ungerecht behandelt. Sie wurde am 18. September 2019 ohne Rechtsbeistand vor das Revolutionsgericht in Sanandaj geführt. Ein Verwandter von Zara erklärte Hengaw, dass ihr Gerichtsprozess begann, ohne dass ihr Rechtsanwalt und ihre Familie darüber in Kenntnis gesetzt wurden.
Es ist üblich, dass Gerichtsprozesse im Iran äußerst ungerecht ablaufen. Angehörige ethnischer Minderheiten werden besonders schlecht behandelt und aufgrund vage formulierter Anklagepunkte strafrechtlich verfolgt.
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